Die Ursprünge des Schützenwesens in Vanikum gehen auf die Gründung einer Schützengilde im Jahr 1893 zurück. In dieser Zeit lockerte die preußische Regierung die Koalitionsgesetze, wodurch Vereinsgründungen möglich wurden. Im August 1893 entstand daher die „Schützengilde“, deren Ziel es war, den Zusammenhalt und die Gemeinschaft zu fördern und patriotische sowie volkstümliche Feste zu feiern. Die offizielle Vereinsgründung erfolgte am 14. August 1893 und wurde durch den Bürgermeister genehmigt.
Während der beiden Weltkriege und der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den 1920er Jahren wurden sämtliche Schützenfeste und andere Feierlichkeiten verboten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Verbot bis 1950 bestehen, da die Besatzungsmächte dies durchsetzten. Erst nach der Lockerung dieser Regelungen konnte das Schützenwesen wieder aufleben.
Der Vereinsname änderte sich im Laufe der Jahre mehrmals. Nach der Gründung als „Schützengilde“ erfolgte 1951 die Umbenennung in „St. Hubertus Schützenverein 1893 Vanikum“. Dieser Name hat sich bis heute erhalten und steht für die Tradition und den Gemeinschaftssinn des Vereins.
Gründung des Schützenvereins zu Vanikum.
Zu Anfang des Monats August 1893 wurde in hiesigem Orte eine Schützengesellschaft gegründet. In einer Versammlung meldete sich eine ansehnliche Anzahl Mitglieder, welche als provisorischen Vorstand wählten: 1.) Gottfried Jansen, Präsident, 2.) Josef Getz, Stellvertreter des Präsidenten, 3.) Lehrer Johann Prim, Rendant und Schriftführer, 4.) Konrad Helmig, Stellvertreter der Rendanten, 5.) Josef Velder, Beisitzer, 6.) Lehrer Martin Imdahl, 7.) Johann Mörs und 8.) Heinrich Brell.
Ferner wurden gewählt: 1.) Theodor Esser, Oberst, 2.) Heinrich Weyrauch, Offizier, 3.) Arnold Heckhausen, 4.) Heinrich Getz, 5.) Wilhelm Könen, 6.) Heinrich Iven und Hr. Ehser.
Generalversammlung am 14. August 1893
Auf der Tagesordnung stand: I) Besprechung der Statuten, II) Besprechung der Kirmesfeierlichkeiten.
Die Statuten wurden in ihrer jetzigen Fassung festgesetzt.
Die Versammlung beschließt: 1.) Am Vorabend der Kirmes ist Böllerschießen und Zapfenstreich, und am folgenden Morgen Reveille und Böllerschießen. 2.) Am Sonntag Nachmittag 4 Uhr Antreten des Vereins zur Parade und Zug durch den Ort. Und dann Tanzvergnügen und des Abends Ball.
Während des Tanzvergnügens Volksbelustigung in der Wiese des Herrn Helmig.
Seit jeher werden die Schützen- und Volksfeste im August gefeiert. Ein besonderes Highlight ist der Schützenumzug, der mit einer Parade zu Ehren des Königspaares und seines Gefolges endet. Seit 1983 findet das Fest am Samstagabend im „Zachhäus“ statt und erfreut sich großer Beteiligung der Schützenfamilie und der Vanikumer Bevölkerung auf dem Velder Hof.
Das Königsschießen hat über die Jahre seinen Standort mehrfach gewechselt und findet heute auf dem vereinseigenen Schießgelände statt. Es ist ein sportlicher Höhepunkt, der jedes Jahr einen neuen Schützenkönig hervorbringt.
Die ursprüngliche Gründungsversammlung wählte einen provisorischen Vorstand, bestehend aus engagierten Bürgern wie dem Präsidenten Gottfried Jansen und seinem Stellvertreter Josef Getz. Auch die damaligen Lehrer und weitere bekannte Persönlichkeiten der Region waren im Vorstand vertreten. Über die Jahre hat sich die Vereinsstruktur weiterentwickelt, wobei der ursprüngliche Zweck und die Statuten stets respektiert wurden.
In den letzten Jahrzehnten hat sich der Verein modernisiert und die Vereinsstatuten entsprechend angepasst. Die Gemeinschaftsveranstaltungen fördern heute wie damals den Zusammenhalt und das Brauchtum in Vanikum.
Weitere Höhepunkte sind die Schützenumzüge durch den Ort mit abschließender Parade zu Ehren des Königspaares und seines Gefolges.
Seit 1983 wird am Samstagabend das Fest durch den Zachhäus genehmigt. Dieses Ereignis findet unter Beteiligung der gesamten Schützenfamilie und der Vanikumer Bevölkerung auf dem Velder Hof statt.
Der Platz des Königsschießens, auf dem der jeweilige Schützenkönig ermittelt wird, wechselte im Laufe der Jahre mehrfach. Zunächst wurde der Vogel mit einem Karabiner 98 im Garten des damaligen Vereinslokals Helmig (Mittler) heruntergeschossen. Danach fand das Königsschießen mal an der Grät (Oberdorf), mal auf der Spix Wiese (Conengasse) oder auf dem Dorfplatz (Frongraben) statt. Von 1963 bis 1980 wurde der König dann vorübergehend nach Anmeldung seines Interesses ausgeguckt.
Manchmal bedurfte es auch der Überzeugungskraft des Präsidenten einen neuen Schützenkönig zu finden. Ab 1980 wird der Schützenkönig wieder im sportlichen Wettkampf am Fronleichnamstag zunächst auf der Wiese von Heinz Buschbell und inzwischen auf der vereinseigenen Schießanlage, verlängerte Dreschgasse, ermittelt. Hier konnte sich im Jahre 1980 erstmals der heutige Ehrenpräsident Heinz Ciesielski gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzen und wurde 1981 Schützenkönig.